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Winterurlaub

Draußen ist ganz anders

In Kooperation mit
Photo: Daniel Hug
In Kooperation mit
Photo: Daniel Hug

Am Lift in der Schlange stehen? Oder in der Gondel dicht an dicht? Sofern es in diesem Winter überhaupt so weit kommen sollte: Darauf möchten sich viele Menschen angesichts der Corona-Lage nicht einlassen. Und probieren vielleicht aus, was sie schon längst ausprobieren wollten: eine Skitour oder eine Schneeschuhtour. Dabei sind allerdings einige wichtige Dinge zu beachten. 

Zweifellos: Mit Ski oder Schneeschuhen abseits der Piste am Berg unterwegs zu sein, ist ein großartiges Erlebnis. Und eines, bei dem die Infektionsgefahr deutlich reduziert ist, denn Abstand ist im freien Gelände leicht zu halten. Dieses freie Gelände ist aber tatsächlich in vielerlei Hinsicht völlig anders als die Piste. Denn statt Markierungen, Hinweisschildern und Absperrungen gibt es: nichts. Und Natur. Ohne doppelten Boden. Man sollte wissen, worauf man sich einlässt.

Achtung: Alpine Gefahren!

Kälte, Orientierung und kurze Tage – winterliche Touren in den Bergen sind in vielerlei Hinsicht anspruchsvoller als Touren im Sommer. Entsprechend vorsichtig sollten Einsteiger die Sache angehen und dabei auf die Unterstützung erfahrener Bergsteigerinnen und Bergsteiger setzen. Oder entsprechende Kurse belegen. So oder so wird dabei die größte Gefahr im winterlichen Gebirge zum Thema werden – Lawinen. Diese Punkte sind überlebenswichtig:

  • Nimm die Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel) immer mit und übe ihren Gebrauch. Ein Lawinen-Airbag kann die Sicherheit zusätzlich erhöhen.
  • Informiere dich über die aktuelle Lawinengefahr im Lawinenlagebericht und beachte sie bei Tourenauswahl, -planung und -durchführung.
    > alpenverein.de/lawinen
Photo: DAV, Silvan Metz

Natürlich auf Tour

Für das Überleben im Winter haben die Tiere und Pflanzen der Berge über die Jahrtausende sehr ausgefeilte Techniken entwickelt. Menschen stören dieses elaborierte und aufeinander abgestimmte Ökosystem – insbesondere, wenn sie in Massen auftreten. Für ein dauerhaft funktionierendes Miteinander von Mensch und Natur sind deshalb diese Punkte wichtig:

  • Respektiere Schutz- und Schongebiete, beachte Hinweisschilder.
  • Erkenne und umgehe Lebensräume der Wildtiere.
  • Meide im Hochwinter Gipfel, Rücken und Grate vor 10 Uhr und nach 16 Uhr.
  • Bleibe in Waldgebieten auf den üblichen Ski- und Schneeschuhrouten. 
  • Schone Aufforstungen und Jungwald.
Photo: DAV

Bergsport mit Augenmaß

Die sensible Natur in den Alpen ist das eine. Das andere sind die großen ökologischen Zusammenhänge, in die die Alpen eingebunden sind – Stichwort Klimawandel. Wenn die Alpen auf Dauer so schön bleiben sollen, wie sie sich immer noch darstellen, müssen alle aktiv werden. Zum Beispiel damit:   

  • Wähle deine Tour verantwortungsvoll aus: Stehen Anfahrtszeit und Tourenumfang in einem angemessenen Verhältnis? Ist vor Ort mit Überfüllung zu rechnen?
  • Plane deine Anreise gut. Nutze, wo sinnvoll, öffentliche Verkehrsmittel. Nutze Fahrgemeinschaften.
  • Bleib länger vor Ort. Warum nicht einmal ein verlängertes Wochenende in einem Bergsteigerdorf? Oder auf einer Skitourenhütte?
  • Unterstütze nachhaltig wirtschaftende Betriebe und ökologische Produkte. Das betrifft deine Bergsportausrüstung ebenso wie Betriebe vor Ort – Gaststätten, Käsereien, Dorfläden & Co. 

Der besondere Bergwinter 2020 – ein Appell von Josef Klenner

Josef Klenner

DAV-Präsident – Mit seiner Kampagne #NatürlichWinter informiert der Deutsche Alpenverein über Sicherheit und Naturschutz in den Bergen. www.alpenverein.de/natuerlich-winter

Bergsport ist gesund, fördert die Abwehrkräfte und stärkt die Psyche. Auf Tour in den Bergen lassen sich die Abstandsregeln fast immer gut einhalten. ABER: Die Corona-Lage hat sich in den letzten Tagen und Wochen deutlich verschärft, Deutschland befindet sich im Lockdown. Ziel aller Maßnahmen und Regelungen ist es, das Infektionsgeschehen durch die Reduktion von Kontakten deutlich zu senken. Dieses Ziel sollte die Bergsportgemeinde nicht konterkarieren. Insofern gilt es, die gesetzlichen Regelungen verantwortungsvoll zu interpretieren. Das kann auch mal den Verzicht auf die eine oder andere Tour bedeuten! Denn: In dieser schwierigen Lage kommt es auf jede einzelne Bergsportlerin und jeden einzelnen Bergsportler an.

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