Wintersport in Bayern – das bedeutet für viele in erster Linie Pistengaudi auf Ski und Snowboard. Dabei gibt es zahlreiche alternative Winteraktivitäten, die jede Menge Spaß garantieren. Vom abenteuerlichen Rodel-Vergnügen, über entspannt romantische Pferdeschlittenfahrten bis zum rasanten Hundeschlittenrennen ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Rhöner Schlittenbauer bewahrt alte Tradition
Andreas Weber aus Leubach bei Fladungen in der fränkischen Rhön hat eine besondere Leidenschaft: den traditionellen Schlittenbau. Wie schon sein Urgroßvater im Jahr 1928 stellt er Davos-Schlitten aus heimischem Eschenholz her. Zusammen mit seinem Neffen Alexander Hergenhan führt er diese alte Tradition fort und gehört damit zu den letzten seiner Zunft.
Das Wissen wurde in der Familie Weber von Generation zu Generation weitergegeben, denn ein Schlitten entsteht in vielen kleinen Arbeitsschritten von Hand. Vom Weichkochen in einem alten Wurstkessel bis zum Beschlagen der Kufen mit Eisen braucht es Zeit, ein gutes Augenmaß und viel Sorgfalt. Das Ergebnis erfreut nicht nur die Kinder der Umgebung, die manchmal vorbeikommen, um den beiden Handwerkern bei der Arbeit zuzusehen.
Rodeln für Genießer und Rennfahrer
Weber-Schlitten und alle anderen Rodel lassen sich besonders eindrucksvoll in Rottach-Egern am Tegernsee den Berg herunterlenken. Am besten geht das nach einer kleinen Stärkung auf der Sonnenterrasse des Panoramarestaurants am Wallberg mit Logenblick über das Tegernseer Tal. Die rasante Abfahrt auf der Naturrodelbahn dauert rund 30 Minuten. An der Talstation der Wallbergbahn angekommen, geht es mit Gondel direkt wieder nach oben.
Sportlich ambitionierte Rodler finden in Flintsbach im Inntal optimale Bedingungen vor: Die anspruchsvolle und über sechs Kilometer lange Strecke führt an der Burgruine Falkenstein und an beeindruckenden Eiswasserfällen vorbei. In den Genuss dieses spektakulären Naturerlebnisses gelangen allerdings nur diejenigen, die eine Winterwanderung von rund 2,5 Stunden bis zum Berggasthof Hohe Asten antreten.
Oben angekommen lohnt sich eine Stärkung für die bevorstehende Abfahrt im höchstgelegenen Bergbauernhof Deutschlands mit herzhafter Hausmannskost. Für ausreichend Abwechslung ist am Ochsenkopf im Fichtelgebirge gesorgt. Der zweithöchste Berg in Franken kann gleich mit sechs verschiedenen Hängen aufwarten und sorgt damit für Rodelspaß für die ganze Familie.
Tierischer Schlittenspaß
Wer sich lieber ziehen lässt, anstatt den bisweilen steilen Weg selbst zu laufen, der sollte sich eine Pferdeschlittenfahrt zur Wildtierfütterung im Berchtesgadener Land nicht entgehen lassen. Diese führt durch den Nationalpark Berchtesgaden mit seiner atemberaubend schönen Winterlandschaft.
Etwas ungezügelter geht es beim Hundeschlittenrennen am 16. und 17. Februar 2019 in Wallgau zu. Wenn der Startschuss fällt, laufen rund 800 bis 1.000 Huskys um den Sieg. Durch das Isartal übers Hochplateau zum zugefrorenen Barmsee, umrahmt von Karwendel- und Wettersteinmassiv, jagen Sibirian Huskys, Alaskan Malamutes und Grönländer nach der Bestzeit.