Flugpauschalreisen ans Mittelmeer und Kreuzfahrten sind die Renner
Norbert Fiebig
Präsident Deutscher Reiseverband (DRV)
Die Deutschen wollen wieder reisen, das zeigen die Vorausbuchungen bei Reisebüros und Reiseveranstaltern für diesen Sommer.
Trotz der vielen Unwägbarkeiten durch den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation steht das Reisen auf der Konsumwunschliste der Deutschen wieder ganz oben. Und der Nachholbedarf nach mehr als zwei Jahren Corona ist groß: Sonne, Strand und Meer sind wieder besonders stark gefragt. Dabei unterscheiden sich die Zielgebiete kaum von denen vor Corona: Gerade für diesen Sommer – und damit die Hauptreisezeit der Deutschen – sind die Länder rund ums Mittelmeer mit der Türkei, Spanien und Griechenland besonders gefragt. Auch Kreuzfahrten und Fernreisen werden wieder stärker in den Reisebüros und auf den Online-Reiseportalen gebucht.
Die Deutschen buchen ihren Haupturlaub wieder deutlich früher – die Frühbucher sind zurück! Während Corona hat sich gezeigt: Aspekte wie Sicherheit und Flexibilität sind wichtiger geworden. Hier punkten die von Veranstaltern organisierten Reisen als sicherste Reiseform und die Beratung der Profis in den Reisebüros. Ein Indiz dafür: Reisende buchten im vergangenen Jahr Pauschalreisen im Wert von 26 Milliarden Euro. Nach den massiven Einbrüchen in der Corona-Zeit ist der Anteil der organisierten Reisen nunmehr wieder auf 44 Prozent gestiegen. Der Aufwärtstrend setzt sich in diesem Jahr fort. Und es zeigt sich ein weiterer Trend, ein altbekannter: die All-inclusive-Buchung. Damit erhalten die Reisenden ein hohes Maß an Budgetsicherheit. Gerade für Familien mit Kindern ein wichtiger Aspekt.
Die große Herausforderung unserer Zeit ist der Klimaschutz. Das gilt für alle Lebensbereiche – gerade aber auch für die Reisewirtschaft. Es geht um die Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks über die gesamte Reisekette, um alternative Angebote und um spezifische Information der Kunden. Viele Reiseveranstalter übernehmen hier eine führende Rolle. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Durch entschlossenes Handeln aller – der Wirtschaft, der Politik und der Reisenden – werden die ökologischen Herausforderungen perspektivisch zu überwinden sein. Tourismus sorgt gerade in Schwellen- und Entwicklungsländern für wirtschaftliche und somit für gesellschaftliche Stabilität. Die wirtschaftliche Leistung durch den Tourismus übersteigt hier die Mittel der Entwicklungshilfe aller westlichen Staaten um ein Vielfaches. Reisen und Tourismus bewirken sehr viel Gutes in der Welt und sie bereichern unser Leben. Das muss und das wird auch in Zukunft so bleiben.
Weitere Informationen finden Sie unter:
