Wandern ist die mit Abstand beliebteste Outdooraktivität in Deuschland. Laut Studie der Ostfalia Hochschule wandern 69 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung, der Wandermarkt boomt. Doch angesichts einer Fülle von aus dem Boden schießenden Angeboten für Wandernde verlieren diese zunehmend den Überblick. Mit seiner Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“ sorgt der Deutsche Wanderverband (DWV) für Qualität im deutschen Wandertourismus und gibt Wandernden zugleich Orientierung. Bis heute hat der DWV bundesweit 327 „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“ mit insgesamt 16.398 Kilometer Länge zertifiziert. Diese Wege zeichnen sich durch eine Reihe von Qualitätsmerkmalen aus, die der DWV aus den Bedürfnissen von Wandernden abgeleitet hat. Dazu gehören eine abwechslungsreiche Landschaft, verlässliche Markierungen und naturbelassener Untergrund.
Jens Kuhr
Deutscher Wanderverband e. V.
Ebenso wie auf den Wegen fühlen sich Wandernde bei den bundesweit 1.350 vom DWV zertifizierten „Qualitätsgastgebern Wanderbares Deutschland“ wohl, denn die haben sich auf aktive Gäste eingestellt. Hier gibt es nicht nur kompetente Beratung, sondern auch einen Hol- und Bringservice sowie die Möglichkeit, durchnässte Klamotten unkompliziert zu trocknen. Besonders viele dieser Qualitätsgastgeber gibt es in den „Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland“. Dieses DWV-Zertifikat hebt die ausgezeichneten Gebiete in die Königsklasse aller Wanderregionen. Unterkünfte, Service, ÖPNV oder Wege – hier stimmt alles. Ob eine Tagestour, ein kompletter Wanderurlaub in einer Unterkunft oder eine Mehrtagestour: Die Qualitätskriterien genügen höchsten Ansprüchen.
Bundesweit haben bisher fünf Regionen den Sprung in die Königsklasse geschafft. Deutschlands erste Qualitätsregion waren die Sauerland-Wanderdörfer. Zwischen romantischen Fachwerkdörfern genießen Wandernde hier weite Ausblicke, tiefe Wälder und sanft ansteigende Berge. Mitten in Oberfranken und abseits des Massentourismus besticht die Qualitätsregion Frankenwald durch authentische Ursprünglichkeit und Natur. Im Herzen des Spessarts überzeugt die Qualitätsregion Räuberland durch eine große Auswahl an Wanderwegen, herzliche Gastgeber und eine vielseitige Kulturlandschaft. Für Abwechslung und überwältigende Natur steht von den Tallagen bis zum 1.200 Meter hohen Kandel das ZweiTälerLand vor den Toren Freiburgs. Im Januar neu als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ zertifiziert wurde vom DWV die Solling-Vogler-Region. Diese wilde Landschaft im Süden Niedersachsens erschließen rund 1.000 Kilometer Wanderwege.
Grünes Paradies: Der Deister
Rund 30 km südwestlich der Landeshauptstadt Hannover liegt ein grünes Paradies: der Deister. Wandernd die Aussichtstürme erklimmen oder radelnd den Blick in das Calenberger Land oder das Weserbergland schweifen lassen – hier kann man vom Alltag abtauchen, in der Natur Leib und Seele stärken und sportlich oder entspannt unterwegs sein. Waldgaststätten, Cafés oder Biergärten machen Lust auf einen kulinarischen Stopp. Für Fahrradfans bietet der Deisterkreisel 80 km Strecke, um in Etappen oder komplett den Deister zu umrunden. Weitere Genuss-Radtouren laden dazu ein, historische Schätze wie die Klöster in Barsinghausen und Wennigsen oder den Burgwall in Rodenberg am Wegesrand zu entdecken. Relikte des Steinkohlebergbaus überraschen überall im Deister oder sind in großer Fülle in der Alten Zeche in Barsinghausen zu bestaunen. Die knorrigen Süntelbuchen sind eine Besonderheit in Bad Nenndorf und Bad Münder und erinnern an Fabelwesen. Für eine umweltfreundliche und bequeme Anreise bis an den Startpunkt des Ausflugs sorgt das umfangreiche Regional- und S-Bahn-Netz des GVH.