“Kein Handyempfang”, steht auf dem Straßenschild. Kein anderes Auto weit und breit ist
zu sehen, nur eine staubige Schotterpiste. Wir bleiben stehen und schauen uns grinsend
an: Da ist es wieder, das Abenteuerkribbeln. Vor uns liegt die Western Explorer Road. Wir
befinden uns ganz im Westen Tasmaniens, der Outdoor-Insel Australiens. Hier ist
Tasmanien noch einsamer, noch wilder und noch abenteuerlicher.
Gerade erst waren wir auf dem Tarkine Drive unterwegs, benannt nach dem Tarkine, einem der größten noch zusammenhängenden gemäßigten Regenwälder der Welt. Bei einem Zusammenbruch entstand hier ein natürlicher Bogen: Mit ihren zwei Kratern gibt die Trowutta Arch ein gigantisches Bild ab. Genauso sehenswert ist The Edge of The World, das wohl schönste Ende der Welt. Hier, in der Nähe von Arthur River, brechen die Wellen im Sekundentakt und dennoch herrscht eine friedliche Stille.
Eine ähnliche Stille soll uns in den nächsten zwei Stunden auf dem Weg nach Corinna begegnen. Zunächst führt uns die Western Explorer Road durch eine hügelig-braune Einöde. Auf einmal ändert sich das Landschaftsbild und wir befinden uns in einem schattigen Eukalyptuswald, während uns die letzten Kilometer zurück in den Tarkine bringen. Plötzlich sind wir da: Nur ein paar Häuser, ein Hotel und ein Campingplatz befinden sich in Corinna. Auch hier gibt es weder Handyempfang noch Radio oder Fernsehen.
Der nächste Morgen hält ein besonderes Erlebnis bereit: Noch vor Sonnenaufgang begeben wir uns mit Kajaks auf den Pieman River. Langsam treffen die ersten Sonnenstrahlen auf den Fluss und mit jedem Paddelzug dringen wir tiefer in den dichten Regenwald hinein. Nur den Gesang der Vögel und die Geräusche des Wassers nehmen wir an diesem Morgen wahr.
Unser Roadtrip durch die Western Wilds führt uns weiter in die Urlandschaft Tasmaniens, zum berühmten Cradle Mountain. Bei einer Wanderung durchstreifen wir eine Landschaft wie aus einer vergangenen Zeit: Karge Bäume wachsen aus einer braun-grünen Grasfläche, teilweise erinnert es an ein Sumpfgebiet. Wir entdecken eine kleine Gruppe Wombats, die hier friedlich grast. Statt in unsere Wanderschuhe, schlüpfen wir am nächsten Tag in einen engen Wetsuit: Canyoning ist angesagt! 17 Meter seilen wir uns in den Dove Canyon ab, anschließend warten sechs Wasserfälle und The Laundry Chute auf uns: Diese natürliche 10 Meter hohe Rutsche schießt uns durch eine Höhle in einen offenen Pool – Adrenalin pur!
Entlang des Lyell Highway fahren wir weiter zum Mount-Field-Nationalpark und legen einige Kurven zurück. Nicht umsonst wird dieser Abschnitt 99 bends genannt. Im Nationalpark warten mehrere Wasserfälle, wie die wunderschönen Russel Falls, und auch den süßen Wallabys kann man hier begegnen. Unser letzter Morgen wartet mit einer kleinen Überraschung: Umgeben von Natur entspannen wir in einer Outdoor-Badewanne und lauschen den Geräuschen des Waldes. Wild, abgeschieden und ruhig, das sind Tasmaniens Western Wilds.
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