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Marten Laciny alias Marteria: Von Rio de Janeiro nach Alaska

Von Rio de Janeiro nach Alaska
Von Rio de Janeiro nach Alaska
Fernweh. Marten Laciny ist ein Reisemensch und nutzt dies für seine Musik. Foto: Paul Ripke

Der Musiker Marten Laciny alias Marteria hält es zu Hause nicht allzu lange aus.

Dafür halte die Welt zu viele Wunder bereit, sagt er im Interview.

Marten Laciny, bist du ein abenteuerlicher Mensch?

Ich habe einfach Fernweh, ich halte es nicht lange zu Hause aus. Ich bin auf jeden Fall ein Reisemensch. Man sucht sich doch Dinge für sein Leben aus, von denen man denkt, dass sie einen bereichern. Ich schreibe Texte, also muss ich Inhalt für meine Texte bekommen. Wenn ich einen Ferrari kaufen würde und täglich damit meine Runden um den Block fahren würde, hätte ich bald nichts mehr zu schreiben.

Ich schätze es, dass ich die Möglichkeit und die Lust dazu habe, meinen Horizont zu erweitern, und das am liebsten mein Leben lang. Meine Mutter hat zwei Wochen bevor sie in Rente gegangen ist noch eine Weiterbildung gemacht. Ich finde das sehr beeindruckend. Mit dem Reisen ist das auch so eine Sache: Man denkt anders über die Dinge nach, als wenn man nicht reisen würde.

Welche Erfahrungen hast du gemacht, als du für deine neue Platte und mit deinem Freund und Fotografen Paul Ripke auf Weltreise warst?

Das waren sehr, sehr viele Erfahrungen. Es war ja die Promoreise, also ging es darum, viele Videos und Fotos zu machen. Wir hatten genau drei Wochen Zeit. Wir haben 22 Flüge in 21 Tagen genommen, oftmals waren wir nur für kurze Zeit an einem Ort. Dieser Zustand war eine große Erfahrung.

Wenn so vieles auf einen einprasselt, wenn man von Rio de Janeiro, mit über 30 Grad, direkt nach Alaska fliegt, das ist schon verrückt. Im Video „Wunder der Welt“ checkt man, ah, wir waren da, und dort, und da auch. Eine tolle Art des Reisens.

Ich war ja immer ein Verfechter davon, dass man sich nur ein Land aussucht und es richtig gut kennenlernt. Das habe ich für mich persönlich widerlegt, man kann auch in einer Nacht in Chile tolle Menschen kennenlernen und ein richtig gutes Gefühl für Land und Leute bekommen.

Wie hattet ihr die Orte ausgesucht, zu denen ihr gereist seid?

Wir haben uns eine lange Liste von Orten gemacht, zu denen wir gerne hinwollten. Am Ende musste auch ein krasses Timing her, die Flüge mussten genau aufeinander abgestimmt werden. Wenn wir einen verpasst hätten, wäre alles wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen. Deshalb haben wir viele Orte weggestrichen.

In Rio de Janeiro wollten wir unbedingt nach Rocinha, der größten Favela Lateinamerikas, in Chile zum größten Salzsee, dem Salar de Atacama, Mexico City war für uns interessant als größte Stadt der Welt, und in Alaska hat uns die weite Eiswelt fasziniert. Dann nach Asien, eine Nacht in Bangkok, und der Flug nach Nepal, wo wir am verrücktesten Flughafen der Welt gelandet sind.

Welcher war der intensivste Moment deiner Reise?

Nur einen Moment rauszupicken, würde der Sache nicht gerecht. Das, was wir alles erlebt haben, lässt sich nicht miteinander vergleichen. Ich bin eher ein nordischer Mensch, deshalb fand ich Kanada und Alaska total wahnsinnig, denn ich bin immer sehr berührt von der Natur.

Auf der anderen Seite mag ich Südamerika und Afrika gerne, wo die Menschen so offen und freundlich sind. Doch ich möchte das nicht kategorisieren, man sollte alles aufnehmen und alles mögen. Es wäre falsch zu sagen, dass es einen Ort gibt, der irgendwie besser wäre als ein anderer.

Und mit deiner neuen Platte vermittelst du das Erlebnis des Reisens?

Ich vermittle den Leuten meine Ansichten über das Leben und lade die Fans ein, mit mir mitzugehen. Ich kann halt nicht ins Studio gehen und sagen: „So, jetzt geh ich zu Track vier.“ Man muss sich auch was beweisen und den Leuten was zeigen, das hat auch etwas sehr Liebevolles. Der Song „Welt der Wunder“ beschreibt am besten das Gefühl der Platte. Ich möchte gern, dass sich die Leute über die Welt Gedanken machen, und ich weiß, dass ich die Leute erreichen und etwas verändern kann.

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