Die Malediven gelten als Traumurlaubsziel: Weißer Sandstrand, Palmen, glasklares Wasser – immer mehr Touristen zieht es auf die Inseln im Indischen Ozean. Die Besucherzahlen haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und jährlich eröffnen zahlreiche neue Hotels und Resorts. Strand und Meer gibt es aber nicht nur hier. Was also macht dieses Inselparadies eigentlich so besonders?
Barfuß durch den Tag
Ein Urlaub ohne Schuhe: die meisten Inseln auf den Malediven sind Barfuß-Inseln. Das bedeutet, dass man nicht nur an den Stränden, sondern auch in den jeweiligen Resorts barfuß laufen kann. Manche Hotels haben dieses Lebensgefühl inzwischen zu ihrer Philosophie gemacht und laden ihre Gäste aktiv dazu ein, ihre Schuhe zu Hause zu lassen – und damit auch ihre Sorgen. Mit den Zehen im weichen Sand kommt sofort ein vollkommenes Urlaubsgefühl auf. Das Besondere am maledivischen Sand ist übrigens, dass er nicht so heiß wird. Denn die Strände bestehen hier aus Korallensand, der sich auch nach vielen Stunden Sonne nicht sehr stark aufheizt und angenehme Temperaturen für bloße Füße bietet.
Schnorcheln mit Walhaien und Mantas
Der Anblick der bunten tropischen Fische beim Schnorcheln oder Tauchen ist eigentlich schon atemberaubend genug. In den maledivischen Gewässern lassen sich aber auch die ganz großen Bewohner der Meere bestaunen. Selbst Schnorchler kommen mit etwas Glück Walhaien nahe – mit bis zu 13 Meter Länge immerhin die größten Haie der Gegenwart – oder können sich von majestätischen Manta-Rochen umkreisen lassen. Angst haben muss vor diesen respekteinflößenden Geschöpfen jedoch keiner: Die Tiere ernähren sich hauptsächlich von Plankton und bisher gab es auf den Malediven noch nie einen Haiunfall. Zu den berühmtesten Orten, um Walhaie und Mantas zu beobachten, zählt die Hanifaru-Bucht im Baa-Atoll. Während des Westmonsuns von Mai bis November sammelt sich in der trichterförmigen Lagune das Plankton und zieht die Tiere magisch an. So können hier bis zu 200 Mantas und 20 Walhaie gleichzeitig gesichtet werden.
Korallen pflanzen
Ohne Korallen gäbe es die Malediven nicht, denn die Inseln sind Teil von Atollen, ringförmigen Korallenriffen. Die Riffe tragen dazu bei, den Folgen des steigenden Meeresspiegels und dem Versinken der Inseln im Meer entgegenzuwirken. Indem die Korallenwände die Bewegungsenergie des Wassers verschlucken, schützen sie vor starkem Wellengang und Stürmen und verhindern so, dass Sand abgetragen wird. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Riffe gesund sind. Doch die Folgen des Klimawandels und die starke Umweltverschmutzung haben dazu geführt, dass bereits ein großer Teil der Riffe zerstört ist. Um dem entgegenzuwirken, unterhalten manche Resorts Projekte, die die Ansiedlung von Korallen fördern. In einigen können Gäste sogar zusammen mit Meeresbiologen neu gezüchtete Korallen auf das Riff transplantieren.
Auf Tuchfühlung mit der Umwelt
Die Malediven leben von ihrer paradiesischen Natur. Kein Wunder also, dass Umweltschutz hier besonders wichtig ist. Wer hat noch nicht von der sogenannten Müllinsel Thilafushi gehört, auf der Unmengen an Müll abgeladen oder unsortiert verbrannt werden. Dagegen achten nachhaltige Resorts darauf, dass ihr Müll getrennt und wiederverwertet wird und bemühen sich um die Vermeidung von Plastik. Neben diesem Engagement im Hotelalltag existieren viele spannende Projekte für den Umweltschutz, die von Hotels initiiert und unterstützt werden. Ein Beispiel ist die NGO BAARU (Baa Atoll Resorts United), ein Zusammenschluss von Tauchresorts, der sich für den Ozean einsetzt und unter anderem ein Verbot des Haifischens durchsetzen konnte. Mit dem Gili Veshi hat in diesem Jahr ein meeresbiologisches Zentrum eröffnet, das sowohl die Forschung unterstützt als auch Gästen die Möglichkeit zum Mitmachen gibt: bei monatlichen Korallenriffreinigungen, beim Pflanzen von Seegras oder bei der Ansiedlung von Korallen.
Besuch einer Einheimischeninsel
Die Malediven bestehen aus insgesamt 1196 Inseln. 87 davon sind allein für touristische Zwecke vorgesehen, 220 sind den Einheimischen vorbehalten. Abseits des üblichen Tourismus lohnt sich deshalb ein Ausflug zu einer der Einheimischeninseln, um trotzdem mit Land und Leuten in Berührung zu kommen – und mit traditionellem Handwerk: An beinahe jeder Ecke sieht man, wie die Anwohner Matten aus Palmblättern flechten, mit denen anschließend die Dächer gedeckt werden. Der Besuch von Fischerinseln, Moscheen, Schulen und Geschäften mit traditionellen Souvenirs lädt dazu ein, die Kultur der Malediven zu erkunden.
Meeresleuchten
In den Monaten zwischen Juli und Februar kann man mit etwas Glück ein ganz besonderes Naturschauspiel beobachten: das nächtliche Meeresleuchten. Ausgelöst durch chemische Prozesse beginnen Mikroorganismen im Plankton unter ganz bestimmten Bedingungen silber-blau zu leuchten. Und so glitzert das Meer hier nicht nur am Tag zauberhaft, sondern leuchtet auch magisch bei Nacht.