Auf ihrem Reise- und Fotografieblog „blickgewinkelt“ erzählt Inka Cee viel von der Arktis und Antarktis, Grönland und Island. Die „kleinen Abenteuer“ findet sie jedoch besonders gerne gleich vor der Haustür: In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Inka Cee
Bloggerin
Mein Herz schlägt in zwei Takten: Der eine pocht fernwehgeplagt für die polaren und schneebedeckten Gebiete dieser Erde. Grönland, Island, Skandinavien und die Antarktis haben es mir angetan, Gletscher und Eisberge finde ich ebenso umwerfend wie Pinguine. Die Landschaft, die Weite und die völlig andere Natur mit ihren erstaunlich zahlreichen Lebensformen – das Südpolarmeer, das die Antarktis umschließt, ist eines der artenreichsten Meere der Welt – faszinieren mich immer wieder.
Eis erzählt Geschichten, und die Bewohner dieser eisigen Gebiete verbinden häufig traditionelle Riten, die sich als sinnvoll herausgestellt haben, mit modernen Lebensformen, zum Beispiel in Grönland. Nicht immer geht dieser Übergang ohne Probleme vonstatten und ich finde es wichtig, bei den Schilderungen nichts zu beschönigen.
Allerdings gebe ich zu, dass ich wohl eher zu den Romantikerinnen gehöre, die eher die Schönheit als den Müll dieser Welt sieht. Wenn ich an der Küste stehen und beobachten kann, wie Grönländer in ihren wunderschönen Trachten eine symbolische Kanujagd zwischen den dicken, blauleuchtenden Eisbergen begehen, wenn ich zwischen zehntausenden Königspinguinen stehe oder das ewige Eis knacken höre, macht mich die Vielfältigkeit dieser Welt glücklich und dankbar.
Reisen in Deutschland sind umwelt- und kinderfreundlicher, weil die langen Anreisezeiten entfallen.
Der zweite Takt meines Herzens gilt der Heimat, denn hier geht beides: Zuhause sein und gleichzeitig die Welt entdecken. Besonders der Osten Deutschlands ist mittlerweile mein Lieblingsreiseziel Nummer eins: In vielen Orten trifft wunderbare Natur auf alte und wunderbar restaurierte Städte, die den häufig schon überlaufenen West-Städten in nichts nachstehen. Zudem sind Reisen in Deutschland umwelt- und kinderfreundlicher, weil die langen Anreisezeiten entfallen.
Selbst die Sommerferien verbringen wir mittlerweile im heimischen Brandenburg und flößen zum Beispiel mit den Kindern die Havel herunter. Ein faszinierendes Erlebnis, bei dem man sich leicht vorstellen kann, auf dem Amazonas zu sein, und das sogar ohne überspitzte Vorstellungskraft.
Die renaturierte Elblandschaft in der Prignitz hat es mir ebenso angetan wie der Oderbruch. Letzterer eignet sich übrigens auch wunderbar für eine schöne Winterwanderung – jetzt muss nur noch der Schnee kommen.
Uralte Buchenwälder in Brandenburg (Gumsin) und Mecklenburg-Vorpommern (Nationalpark Jasmund auf Rügen), schönste Strände an der Ostsee, interessante Geschichte entlang der Oder-Neiße-Grenze, über 4000 denkmalgeschützte Häuser in Görlitz, alte Fabrikantengeschichten in Guben, Baumwipfelpfade über den verlassenen Beelitzer Heilstätten, 100.000 Kraniche zur Herbstzeit auf dem Darß – ich kann kaum aufzählen, was es hier alles zu entdecken gibt. All denjenigen, die denken, dass sie sich das Reisen nicht leisten können, sage ich daher gerne: Schau mal vor Deine Haustür und entdecke das Konkrete im Gesamten, das Kleine im Großen. Denn darauf kommt es an.
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