Es ist die Vielfalt, die die Berge ausmacht, und mit unserem Urlaubsverhalten können wir diese Vielfalt unterstützen.
Roland Stierle
Präsident des Deutschen Alpenvereins
Foto: Tobias Hase
Natur und Landschaft, Hütten und Wege, Freiheit und Abenteuer, Genuss und Ruhe – jeder Mensch hat ein etwas anderes Bild im Kopf, wenn es um die kühlere Jahreszeit geht.
Eine Überzeugung ist jedoch ist allen, die gerne dort sind, gemeinsam: Die Berge sind im Winter und Herbst etwas ganz Besonderes! Denn sie bieten weit mehr Möglichkeiten für Erlebnisse, als der Sommer es kann. Nicht wenige zieht es deshalb gerade in der kalten Jahreszeit in die Berge. Und ich meine damit nicht nur die, die beim Alpinskifahren ihr Glück suchen.
Skitouren- und Schneeschuhgehen, Wanderungen und Langlaufen sind im Trend. Immer mehr Menschen genießen den Bergwinter abseits von dem klassischen Pistentourismus. Dass dabei einige Dinge zu beachten sind, liegt auf der Hand: Im Winter sind die Berge jenseits gesicherter Bereiche wilder, einsamer und gefährlicher als im Sommer; die Stichworte Lawinen, Kälte und kurze Tage mögen hier als Hinweise genügen.
Entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten sind je nach Vorhaben also lebenswichtig, und wenn sie nicht vorhanden sind, ist ein Kurs oder eine geführte Tour eine gute Idee.
Eine gute Idee ist ein Kurs oder eine Führung auch aus einem anderen Grund: Die winterlichen Berge sind sehr empfindlich. Insbesondere die Tiere kämpfen in Kälte und Schnee ums Überleben, Störungen ihrer Abläufe können sich fatal auswirken. Entsprechende Schutzgebiete sorgen dafür, dass solche Kollisionen vermieden werden. Aber wo genau sind diese Gebiete? Wann gilt ein Betretungsverbot? Warum? Und was ist jenseits dieser Schutzgebiete für den Schutz von Flora und Fauna wichtig? Genau da hilft das Wissen von Fachleuten weiter.
Nicht nur beim Verhalten vor Ort kann jede und jeder einzelne etwas dazu beitragen, dass die Berge so schön bleiben, wie sie (jetzt noch) sind.
Wir alle haben die Wahl, wo wir unseren Urlaub verbringen wollen. Muss es ein touristisch perfekt erschlossener Ort sein, samt Sechsersessellift, Panoramarestaurant und Wellnesshotel? Oder darf es auch ein kleines Bergsteigerdorf mit gemütlichen Gasthäusern, Dorfladen und pistenfreier Natur sein? Es ist die Vielfalt, die die Berge ausmacht, und mit unserem Urlaubsverhalten können wir diese Vielfalt unterstützen. Und wir haben die Wahl, wie wir zu unseren Urlaubszielen kommen. Mit dem Auto, womöglich obendrein alleine oder zu zweit? Oder auch mal mit Bus und Bahn oder in Fahrgemeinschaft? Entscheidungen wie diese sind wahrscheinlich das Wichtigste, wenn wir noch viele schöne Bergwinter erleben wollen.
Eine erlebnisreiche Winterzeit wünscht Roland Stierle
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