In polarischen Gefilden gilt der Hundeschlitten auch in der Zeit der Moderne als eines der wichtigsten Fortbewegungsmittel.
Historisch wurde er oft zum Transport von Gepäck oder Personen genutzt. Auch heute finden sich diese Anwendungen in Regionen, in denen die Einsamkeit vorherrschend ist. Wahrscheinlich handelt es sich beim Hundeschlitten um das älteste Transportmittel der Welt. Gezogen wird er von Huskys und Alaskan Malamute, die aufgrund ihrer Ausdauer und dem unermüdlichen Bewegungsdrang ideale Schlittenhunde sind. Das dichte Fell und die Kondition der Tiere sind für die harten Winter in Nordeuropa ideal.
Hunde geben das Tempo an
Das Lenken des Hundeschlittens erfolgt weitestgehend durch die Verlagerung des Gewichts. Der Schlittenführer, auch Musher genannt, kann über eine Bremse und einen Anker das Tempo regeln. Auch wenn die Hunde durch Kommandos geführt werden können, sind sie es, die weite Teile des Streckenverlaufs bestimmen. Sie geben das Tempo an. Die Kommandos, die durch den Musher gegeben werden, werden überwiegend durch den Leithund umgesetzt. Er befindet sich an der Spitze des Gespanns.
Die wichtigsten Anweisungen sind Gee und Haw. Gee bedeutet nach rechts, Haw nach links. Weitere wichtige Kommandos sind Come Gee, eine 180-Grad-Wende nach rechts und Come Haw.
Um das Tempo des Gespanns auf Trab zu verringern, wird den Hunden Easy zugerufen. Die Verringerung des Tempos ist vor allem beim Abwärtsfahren entscheidend. Um dem Hund den Start des Laufs zu vermitteln, bedienen sich Musher an dem Wort Go. Während der gesamten Fahrt ist eine gleichmäßig gespannte Zugleine, die sich zwischen den Hunden befindet, unerlässlich. Ist die Zugleine zu locker, können die Tiere über diese stolpern und sich verletzen. Die Spannung dieser lässt sich über die gezielte Nutzung der Bremse kontrollieren.
Vertrauen ist alles
Um Hundeschlittentouren in der Wildnis Skandinaviens meistern zu können, muss das Vertrauen zwischen Mensch und Hunden beispielloser Art sein. Damit dies während aller Etappen gegeben ist, müssen Musher darauf achten, dass der Schlitten nie die Hunde im hinteren Teil des Gespanns bedrängt. Dadurch verlieren die Wheeldogs, die den größten Teil der Zugarbeit leisten, das Vertrauen gegenüber dem Musher.