Schotterpisten, Gebirgstrails, Talfahrten und Küstenwege: Europas Natur ist ein Eldorado für Mountainbiker und bietet eine Vielzahl an spektakulären und anspruchsvollen Strecken. Ob mit dem Fahrrad über Stock und Stein, durch Wälder und querfeldein, die Berge rauf und runter oder entspannt die Küste entlang. Es gibt Touren für fast jeden Geschmack, für Anfänger oder für Könner.
Getreu dem Motto „Europa entdecken und die Heimat finden“, hat jede Region zwischen Nordsee und Mittelmeer seinen eigenen Reiz. In Kooperation mit dem TV Spielfilm Verlag zeigen wir Ihnen die schönsten Reviere und stellen die 21 besten Biketouren Europas vor. Also Helm auf, Pedale startklar, auf die Sattel fertig los. Lassen Sie sich inspirieren.
La Palma
Keine andere Insel der Kanaren eignet sich geländetechnisch so gut fürs Mountainbiken: Die Berge bieten alle Schwierigkeitsgrade, dazu sehr lange Abfahrten und imposante Panoramarouten. Das ganze Jahr herrscht mildes Klima.
START/ZIEL: Los Llanos de Aridane
Strecken: 10 Touren
beste Zeit: ganzjährig
Dauer: Tages- oder Mehrtagestouren
Untergrund: Schotter, Asphalt etc.
Sierra Nevada
Das höchste Gebirge der Iberischen Halbinsel liegt im Süden Spaniens, aber auch hier kämmen die Dreitausender Wolken vom Himmel. Vor allem die Wetterumschwünge machen die Querung des Wüstengebirges oft zum rauen Trip.
START/ZIEL: Granada/Almería
Strecke: 300 km/9500 hm
beste Zeit: Juni bis Oktober
Dauer: 6 Etappen
Untergrund: Schotter, Sand
Sizilien
Auf dem Ätna kann man locker eine Woche touren, auf immer neuen Strecken. Am heftigsten ist die Fahrt bis rauf zu einem der vier rauchenden Hauptkrater. Ab 2700 Meter sind Bike-Aufstiege aber nur noch mit Guide erlaubt.
START/Ziel: Linguaglossa
Strecke: 3352 hm
beste Zeit: Mai bis Oktober
Dauer: 2 Tage
Untergrund: Asche, Lavagestein
Kreta
Auf der größten griechischen Insel mit 260 Kilometer Länge thronen vier Gebirge, von denen nur die Tripti-Berge ganz im Osten unter der 2000-Meter-Grenze bleiben. Sehr empfehlenswert: eine Überquerung der Insel.
START/ZIEL: Heraklion/Chania
Strecke: 624 km/16 820 hm
beste Zeit: März bis Oktober
Dauer: 11 Etappen
Untergrund: Schotter
Pyrenäen
Eine Pyrenäen-Durchquerung ist ein Höllenritt. Hier hangelt man sich am Hauptkamm entlang und quert die Täler. Die Anstiege sind steil, die Wege oft verwachsen, die Karten ungenau – und das Wetter schlägt schnell um. Abenteuer satt.
START/ZIEL: Mittelmeer/Atlantik
Strecke: 1008 km/27 045 hm
beste Zeit: Juni bis September
Dauer: 14 Etappen
Untergrund: Asphalt, Schotter
almeria-bike-tours.de prevnext
Wales
Seit zehn Jahren sprießen hier die Bike-Center nur so aus dem Boden. Anfänger wie Profis starten von Coed y Brenin ins ausgeschilderte Pfadnetz – ohne Lift! Manche Trail-Loops wickeln sich über 40 Kilometer durch die Hügellandschaft.
START/ZIEL: Coed y Brenin
Strecken: 8 Touren, bis zu 38 km
beste Zeit: Mai bis Juli
Dauer: 4 bis 5 Tage
Untergrund: Waldboden, verblockt
Harz
Wälder, Downhills, steile Pfade und die Aussicht vom 1142 Meter hohen Brocken – das alles ist auf tollen Trails zu erfahren. Die Runden durch den Harz bieten Bikern viel Natur. Oder gleich die mehrtägige Querung des Gebirges.
START/ Ziel: Goslar
Strecke: 156 km/4100 hm
beste Zeit: März bis Oktober
Dauer: 3 Etappen
Untergrund: Straße, Waldboden
Pfälzer Wald
»Deutschlands bestes Singletrail-Gebiet«, urteilt die Deutsche Initiative Mountainbike – zu Recht. Rund 300 Kilometer Wegenetz sind im Mountainbikepark bereits ausgeschildert. Dieses Jahr feiern die Pfälzer zehnjähriges Jubiläum.
START: z. B. Kaiserslautern
Strecken: 5 Touren
beste Zeit: ganzjährig
Dauer: Tages- oder Mehrtagestouren
Untergrund: Waldboden, Schotter
Schwarzwald
Wälder zu Beginn, Täler in der Mitte und am Ende ein Trailfeuerwerk: Wer Deutschlands größtes Mittelgebirge durchquert, hat quasi eine kleine Alpentour in den Beinen. Achtung: Freigegeben sind nur Trails ab zwei Meter Breite!
Start/Ziel: Baden-Baden/Freiburg
Strecke: 280 km/7750 hm
beste Zeit: April bis Oktober
Dauer: 5 Etappen
Untergrund: Asphalt, Schotter
Ardennen
Mit 694 Meter Höhe gehören die Ardennen zu den kleineren Mittelgebirgen. Doch beim Fahrspaß sind die Singletrails zwischen Belgien, Frankreich und Luxemburg kaum zu schlagen. Das Streckennetz ist speziell für Biker ausgezeichnet.
START/ZIEL: Irrel (Eifel)
Strecken: ab 35 km/1100 hm
beste Zeit: März bis Oktober
Dauer: Tages- und Mehrtagestouren
Untergrund: Schotter, Waldboden
Karwendel
Im »Mini-Himalaja« schwingen sich die Schotterwege enge Hochtäler hinauf, flankiert von imposanten Felswänden. Tipp: die »Große Karwendelrunde« um die Schleife zur Falkenhütte erweitern (dann: 77 km/2545 hm).
START/ZIEL: Mittenwald
Strecke: 68 km/1850 hm
beste Zeit: Juni bis Oktober
Dauer: Tagestour
Untergrund: Schotter (teils grob)
Westalpen
Die Haute Route: Königin der Transalp-Strecken. Man klettert mit dem Bike zum Kragen des Montblanc und wird bis zum Matterhorn nur noch staunen – hier thronen alle 4000er. Gefragt: extreme Fitness und Technik.
START: Chamonix/Zermatt
Strecke: 285 km/11 000 hm
beste Zeit: Juli bis September
Dauer: 6 Etappen, je nach Tempo
Untergrund: Schotter, Gebirgstrails
Gardasee
2000 Höhenmeter am Stück gibt’s in den Ostalpen nur hier. Ihre anspruchsvollen Trails aber machten sie zum Bike-Mekka. Der Klassiker: die Schotterkehren des Tremalzo-Pass. Vorsicht: Selbst an den Steilhängen herrscht Gegenverkehr!
START/ZIEL: Riva del Garda
Strecke: 56 km/2276 hm
beste Zeit: Mai bis Oktober
Dauer: Tagestour
Untergrund: Asphalt, Schotter
Dolomiten
Auf der großen Runde durch den steinernen Jurassic Park mit seinen schroffen Felstürmen fährt man auf alten Militärwegen und stößt auf Relikte des Dolomitenkriegs, der sich 2015 zum 100. Mal jährt. Achtung: gemeine Anstiege!
START/ziel: Montal
Strecke: 187 km/6150 hm
beste Zeit: Juni bis Oktober
Dauer: 4 Etappen, je nach Tempo
Untergrund: Schotter, felsige Trails
Graubünden
Der Schweizer Kanton ist ein einziger Trailpark. Was Landschaft und Fahrspaß angeht, toppen die »Flow Country«-Trails im Oberengadin alles. Wer keine Zeit für alle Trails hat, sollte sich das Ticket für die »Bahnentour« gönnen.
START/ZIEL: St. Moritz
Strecke: 72 km/7040 hm
beste Zeit: Juni bis September
Dauer: Tagestouren
Untergrund: 90 Prozent Singletrail
Ligurische Alpen
Freeriden mit Mittelmeerblick: Locals entdeckten das von Macchie überwucherte Wegenetz in den Ligurischen Alpen – und schnitten es wieder frei. Nun kommen jedes Jahr ein paar Kilometer dazu. Starke Aufstiege!
START/ZIEL: Finale Ligure
Strecken: viele Routen (ca. 100 km)
beste Zeit: April bis November
Dauer: mehrere Tage
Untergrund: sandige, felsige Trails
Toskana
Die endlosen Wälder der Maremma sind herrliche Spielwiesen für Biker. In Massa Marittima ist darum ein bekanntes Revier entstanden: kleine Ferienhütten mit eigenen Dirtparcours und reichlich Touren vor der Haustür.
START/ziel: Massa Marittima
Strecken: tägliche Touren
beste Zeit: März bis November
Dauer: mehrere Tage
Untergrund: sandige Waldtrails
Julische Alpen
Trotz Alpenanschluss und Euro-Zone: Nach Slowenien verirren sich nur wenige. Das heißt, hier gibt’s viel zu entdecken! Die Trails im Triglav-Nationalpark führen an Flüssen, Höhlen und Weinbergen entlang bis zur Adria.
START/ZIEL: Arnoldstein/Piran
Strecke: 341 km/9187 hm
beste Zeit: Juni bis Oktober
Dauer: sieben Etappen
Untergrund: Schotter, Waldtrails
Isergebirge
An den Nordhängen des Iser- gebirges hat sich der walisische Trail-Designer Daffyd Davis verewigt. »Singltrek pod Smrkem« heißt sein Werk – ein Singletrail-Zentrum mit spaßigem Achterbahnkurs, das ohne Lift auskommt.
START/ZIEL: Nové Město
Strecke: 80 km
beste Zeit: April bis Oktober
Dauer: mehrere Tage
Untergrund: sanfte Waldtrails
Picos De Europa
Verglichen mit der Sierra Nevada sind die Picos de Europa in Nordspanien ein kleines Gebirge. Doch immerhin rücken hier etwa 200 Zweitausender auf engstem Raum zusammen. Die schönste Tour führt zu den Lagos de Covadonga.
START/ZIEL: Demués
Strecke: 40 km/1382 hm
beste Zeit: Mai/Juni, Sept./Okt.
Dauer: Tagestour
Untergrund: Schotter, Steine
Island – Einmal rund um die Insel
Bereits zum vierten Mal findet dieses Jahr auf Island der »WOW Cyclothon« statt. Start- und Zielpunkt des Staffelrennens ist das Opernhaus im Hafen von Reykjavík. Die Route führt im Uhrzeigersinn um die Insel herum, immer am Highway No. 1 entlang. Teilnehmen kann jeder, der sich die Tortur zutraut. Das ist sie wirklich: Die Strecke ist 1332 Kilometer lang, die Teams aus bis zu zehn Fahrern haben maximal 72 Stunden Zeit. Und die »Ring Road«, eigentlich wichtigste Straße des Landes, hat in vielen Abschnitten nur zwei Spuren und ist nicht durchgehend geteert. Um das nötige Licht müssen sich die Radsportler zum Glück keine Sorgen machen. Das Rennen läuft vom 23. bis 26. Juni (wowcyclothon.com, Anmeldeschluss: 5. Mai), pünktlich zur Mittsommernacht, wenn die Sonne nicht untergeht. Ein hübscher Nebeneffekt der schweißtreibenden Strampelei: Bei der Rundreise kann man am Straßenrandmehr geologische Phänomene und Naturwunder sehen als sonst wo auf der Welt.
Hverarönd
Kilometer 498 Unweit des Seengebiets Myvatn ist die Erde noch aktiv: Dort dampfen die Schlote von Geothermie-Kraftwerken, da brodeln die Schlammbecken, und in der Luft liegt der penetrante Geruch fauler Eier.
HALLORMSSTADUR
Kilometer 709 Island hat zwar fast keine Bäume, aber nahe der Stadt Egilsstadir steht der größte Wald der Insel. Wo sonst nur Moose, Flechten oder Gräser die Erde begrünen, wachsen hier Kiefern und Birken.
ÁlftafjörDur
Kilometer 853 Der Álftafjörđur ist der südlichste der Ostfjorde. Nur durch eine Sandbank vom Meer getrennt, ist dort eine seichte Lagune entstanden, in der sich jeden Sommer Scharen von Singschwänen sammeln.
Jökulsárlón
Kilometer 953 Die Gletscherlagune, bekannt für ihr vielfarbiges Treibeis, ergießt sich aus dem Vatnajökull, Europas größtem Gletscher. Der Jökulsárlón ist mit seinen knapp 250 Metern auch der tiefste See des Landes.
Seljalandsfoss
Kilometer 1204 An diesem Wasserfall stürzt sich der Fluss Seljalandsá 66 Meter in die Tiefe. Hinter dem rauschenden Wasserschleier erstreckt sich ein Pfad, von dem aus man über die ehemalige Küstenlinie blicken kann.