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Abenteuer

Caminito del Rey

Die Kletterherausforderung in Andalusien. klikkipetra/Shutterstock

Ich höre mein Herz vor Aufregung laut pochen und fühle den Puls bis in meine Fingerspitzen. Meine Muskeln sind angespannt, von Lockerheit fehlt jede Spur.

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Nima Ashoff

Ich möchte meine Leidenschaft für Spanien, fürs Klettern und für Outdoor-Aktivitäten teilen und das unbekannte Spanien vorstellen.

Vor mir liegt Spaniens berüchtigter Klettersteig Caminito del Rey, der weit über die Landesgrenzen hinaus als gefährlichster Wanderweg bekannt ist.
Und diese Bezeichnung trägt er zurecht, denn an vielen Stellen ist vom ursprünglichen Weg nicht mehr übrig als loser, bröckeliger Beton.

Nervenkitzel zwischen steilen Wänden

Der Caminito del Rey liegt in Andalusien und führt auf einer Höhe von ca. 100 bis 200 m durch eine atemberaubende Schlucht. Links und rechts ragen steile Wände empor und die Aussicht soll grandios sein.

Davon möchte ich mich selber überzeugen und so wage ich mich, trotz Höhenangst, auf eine abenteuerliche Herausforderung. Schon der Einstieg hat es in sich, denn dieser führt über alte rostige Metallstangen in 80m Höhe.

Meine Beine zittern bei jedem Schritt. Immer wieder kontrolliere ich, ob meine Sicherung am Stahlseil wirklich richtig sitzt. Den Caminito ohne Klettersteig-Ausrüstung zu gehen, ist lebensgefährlich. Ein falscher Tritt kann bereits tödlich sein!

Wackelige Beine und sprachlose Momente

Schritt für Schritt beschreite ich den Königspfad. Noch immer bin ich bis in die letzte Faser meines Körpers angespannt, doch der Weg zieht mich in seinen Bann. Er erfordert volle Konzentration: Mal balanciere ich über einen Stahlträger, mal weiche ich großen Löchern im Weg aus – hier ist der Beton einfach weggebrochen.

Ein entspannender Spaziergang ist das nicht, aber die Aussicht macht die Strapazen wett. Inmitten der hohen Felswände fühle ich mich winzig klein und vergesse alle alltäglichen Sorgen.

Der Weg ist das Ziel

Nach rund 3 km ist das Ende erreicht und wir stärken uns bei einem kleine Snack, bevor es die gleiche Strecke wieder zurück geht.
Noch einmal heißt es, den Stahlträger zu überqueren und wieder begleitet mich ein mulmiges Gefühl. „Immer nach vorne schauen“ ist mein Mantra und so erreiche ich unversehrt das Ende des Weges, das ebenfalls der Anfang war.

Ein beeindruckendes Erlebnis, verbunden mit einer großen Portion Adrenalin.

Auf sicheren Pfaden

Inzwischen wurde der Caminito del Rey komplett restauriert und im März 2015 neu eröffnet.

Gefährlich ist er nun nicht mehr, deshalb aber nicht weniger spektakulär. Eine Hängebrücke auf 105m Höhe und die steilen Wände reichen noch immer aus, um das Blut in Wallung zu bringen.
Eines ist auf jeden Fall geblieben und zwar die unverwechselbare Aussicht. Deshalb steht er bei meinem nächsten Andalusien-Besuch unbedingt wieder auf dem Programm.
Ein wirklich königlicher Weg, dieser Caminito del Rey!

Information

Weitere Informationen und Berichte von Nima Ashoff finden Sie hier: www.abenteuer-spanien.com

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