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SOMMER 2021

Orientierung beim Wandern – Worauf Sie sich verlassen können

Fotos: J. Kuhr

Wandern war schon vor der Corona-Pandemie die mit Abstand beliebteste Outdooraktivität in Deutschland. Laut Studie der Ostfalia Hochschule wanderten vor der Pandemie 69 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung. Während der Pandemie waren es wohl wesentlich mehr Menschen, wie zwei Befragungen des Deutschen Wanderverbandes (DWV) im Sommer und Herbst vergangenen Jahres ergaben: 92 Prozent der Befragten registrierten im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr eine sehr hohe oder hohe Frequentierung auf Wanderwegen.

Damit es angesichts der hohen Zahl von Aktiven unterwegs nicht zu Konflikten zwischen Wanderern oder anderen Nutzern von Wanderwegen sowie Umweltbeeinträchtigungen kommt, ist eine intelligente Besucherlenkung nötig, so DWV-Wegeexperte Erik Neumeyer. Große Bedeutung haben hier die rund 20.000 ehrenamtlich arbeitende Wegezeichner*innen in Deutschland. Sie kümmern sich um etwa 200.000 Kilometer Wanderwege und sorgen dafür, dass sich Millionen von Wandernden hierzulande nicht verlaufen und in der Fläche verteilen können. Dafür sind sie jedes Jahr über 350.000 Stunden unterwegs.

Ebenfalls eine gute Orientierung bietet die Qualitätsinitiative „Wanderbares Deutschland“. Im Rahmen dieser Initiative werden nur Wege zertifiziert, die strengen Qualitätskriterien entsprechen. Diese Kriterien wurden vor rund 15 Jahren im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit aus den Bedürfnissen von Wander*innen und Wanderern abgeleitet. Wer auf den bundesweit über 270 „Qualitätswegen Wanderbares Deutschland“ mit einer Gesamtlänge von mehr als 15.000 Kilometern unterwegs ist, genießt abwechslungsreiche Landschaften, verlässliche Markierungen und naturbelassenen Untergrund. Qualitätsmanagerin Liane Jordan: „Damit gibt es bundesweit und eigentlich für jede und jeden gut erreichbare Wege, auf denen das Wandern garantiert Spaß macht. Trotz hoher Nachfrage nach zertifizierten Wegen ist gewährleistet, dass Wandernde sich nicht auf den Füßen stehen.“

Neben den längeren, oftmals mehrere Tagesetappen umfassenden Qualitätswegen zertifiziert der DWV kurze, thematische „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“. Die Prüfkriterien hierfür gehen über die für die längeren Qualitätswege noch hinaus, denn die Wege müssen bestimmte Themen vertiefen. Beispiel „familienspaß“: Die höchstens zehn Kilometer langen besonders familienfreundlichen Wege sind extrem abwechslungsreich, sie dürfen höchstens 300 Meter am Stück gerade verlaufen und müssen Kindern alle zwei Kilometer naturnahe Spielmöglichkeiten geben. Neben diesen familienfreundlichen Wegen gibt es kulinarisch wertvolle Strecken. Dazu kommen Stadtwanderungen sowie Touren, die auch mit körperlichen Einschränkungen zu gehen sind und eigens für den Winter geeignete Strecken.

Das Non plus ultra für Wandernde sind die „Qualitätsregionen Wanderbares Deutschland“ Das entsprechende Zertifikat hebt die ausgezeichneten Gebiete in die Königsklasse aller Wanderregionen, ein Rundum-Sorglos Paket für Wanderer. Hier ist nicht nur das Wanderwegenetz auf die Bedürfnisse von Wandernden ausgerichtet. Auch die Servicestellen müssen für das Thema Wandern geschultes Personal haben. Ebenso müssen die Unterkünfte und der ÖPNV sich auf die Bedürfnisse von Wandernden spezialisiert haben. Die Unterkünfte etwa müssen wenigstens teilweise kompetente Wanderberatung sowie einen Hol- und Bringservice bieten sowie die Möglichkeit, durchnässte Klamotten unkompliziert zu trocknen. Der ÖPNV muss so organisiert sein, dass der Transport zu den Start- und Zielpunkten einer Wanderung gewährleistet ist.

Mehr erfahren!

Alle Infos zum Thema Wandern unter www.wanderbares-deutschland.de und auf www.wanderverband.de.

Tipp: Für alle, die lernen wollen, eine topographische Wanderkarte zu lesen, gibt es hier einen Online-Kartenkurs.

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